Der Schüleraustausch Ungarn – Hunsrück trifft sich in Budapest zum Rahmenprogramm, Ronja wartet mit ihrer Freundin außerhalb des Rahmenprogramms vor dem Parlament auf die Radreisenden, die verspäten sich, ist doch klar! Aber wir drücken uns ganz herzlich, tauschen Eindrücke und Pläne für die nächsten Tage aus, um dann „auf Wiedersehen“ zu sagen. Das eine Paar mit vier Füßen schnell Richtung Hintereingang ungarisches Parlament, das andere auf vier Rädern abwärts der Donau nach Bölcske. Der Weg ist eine einzige Rumpelpiste, selten können wir richtig Fahrt aufnehmen, am späten Nachmittag weichen wir auf eine Bundesstraße aus, die uns zu Leo, der am Ortseingang auf uns wartet, führt. Er fragt uns ob er uns helfen kann, ob wir jemanden suchen? – Wir suchen Milan antworten wir, nem Probléma! Milan ist sein Bruder, wir sollen ihm folgen. Nach 400m tauchen wir links in eine kleine Oase voller Ideen, Wissen, Liebe, Arbeit und gemütlichem Gemüse ein. Da sind Leo und Milan Brüder Anfang 30, seine Mama, Mizi & Pizi (Katze & Hund), Bijankor, ein in der Sonne chillendes Schwein, eine Hühnerfamilie mit Schwalbe und ganz viel Gemüseacker, Obstplantagen und Weingärten. Wir sind nur am Staunen, egal was wir gezeigt bekommen, alles hat System, ist hausgemacht und brutal lecker!!! Milan ist selbst leidenschaftlicher Radabenteurer, wenn ihn seine Arbeit reisen lässt. Wir erzählen, fragen, diskutieren, lachen, bleiben einen Tag länger um paar Stunden im Wingert zu helfen, um zumindest ein klein wenig zurückzugeben von der Energie die hier fließt. Abends wird gekocht und ins Kojakoma gefallen. Es fällt uns schwer die quirlige Familie zu verabschieden. Vielen Dank! Wir hoffen auf Regen! =) Wir kommen wieder!
Weiter nach Süden kommt der Wind zur Abwechslung von der Seite, in Baja kaufen wir unser Abendessen, es ist Nachmittag, Eis schlecken, Teilchen naschen und raus aus der Kleinstadt Richtung Süden. Der Radweg ein Traum, der Wind flautet, wir freuen uns auf einen Zeltplatz an der Donau und auf ein frühes Abendessen bei Sonnenlicht! Leider macht die Donau hier eine kleine Schleife Richtung Westen, bis wir das merken sind wir 15km entfernt vom Ufer. Blöd! Wir eiern über Feldwege zum bereits ausgeguckten Spot, am Ufer stehen kleine Wochenendhäuschen, über die Donau quert gerade ein kleines Böötchen, vorsichtig fragen wir auf Deutsch, ob wir hier unser Zelt für eine Nacht aufstellen können. Jaja, nom Problema! Wir bekommen zwei Karpfen in die Hand gedrückt und schönen Abend gewünscht. Der Fisch wird ausgenommen, von zu Hause gibt es Anweisungen über die Zubereitung, uns fehlt die Übung es dauert und wird spät. Nachts hören wir die Kojoten heulen. Am nächsten Morgen lassen wir in einem kleinen Laden in Ungarn unsere letzten Forint und verlassen Ungarn.