Zelt

Hilleberg Nallo 3GT

Ein zu Hause für ein bis zwei Jahre, für vier Jahreszeiten, dem dazugehörigen Wetter, bewohnt von zwei Erwachsenen Personen, deren Fahrräder und deren Equipment.

Nach einem Jahr macht das Zelt was es soll. Unser Hauptargument zu zelten ist die Kosten einer Unterkunft zu sparen, an jedem Ort ein zu Hause zu haben und einen kleinen Raum an Privatsphäre zu bewahren. Dazu kommen natürlich der Schutz vor Insekten und des Equipments. Nach mehr als 180 Nächten im Zelt sind wir zufrieden mit unserer Wahl, doch gibt es Punkte die wir als verbesserungswürdig halten:

Da wären zu allererst die Reisverschlüsse des Zeltes zu kritisieren und die fehlende Weitergabe von relevanten Informationen zwischen Produzent, Verkäufer und Verbraucher. Denn der YKK Reisverschluss Gr. 5 scheint seit Jahren für viele Langzeitreisende und überwiegend bei Tunnelzelten der Marke Hilleberg, nach durchschnittlich 100 Nächten die Funktion aufzugeben. Das ist nicht nur super ärgerlich bei einem Zelt in dieser Preisklasse, wenn plötzlich die Haustür für alle Umwelteinflüsse offen steht, es wird seitens des Herstellers mit etwas Mitleid zudem die Ursache in einer vernachlässigten oder nicht ordnungsgemäßen Reinigung der Reißverschlüsse, idealerweise tägliche bei staubiger Umgebung, gesucht. Da wundern wir uns mächtig, das kannten wir von anderen Zelten bisher nicht!

Seit Beginn kommt uns die stramme Aufhängung des Innenzelts zu stark für den 6mm breiten Reisverschluss vor. All das wäre deutlich fairer, wenn man als Kunde gesagt bekommen würde, das es zu dieser Art Problem kommen kann und es von Vorteil wäre, 2 bis 4 Ersatzschieber und ein kleines Silikonspray dabeizuhaben, was den Verschleiß erheblich reduzieren würde. Man muss Hilleberg zu Gute halten, das sie ihrerseits die Schieber und neue Reisverschlüsse an einen von uns gewählten Ort senden würden, doch wer will fixe Termine auf einer flexiblen Reise, wenn sie sich vermeiden lassen und sich in einer Richtung oder auf einen Ort festlegen.

In Bangkok haben wir glücklicherweise YKK Schieber und Reisverschluss gefunden. Hier die GPS Koordinaten (13.75214°N 100.54143°E) Was jedoch den Verlust der Garantie auf das gesamte Zelt zur Folge hat, wenn wir diesen in Kürze selbst oder von geschickter Hand einnähen lassen.

Zweitens wären wir begeistert, würde das Innenzelt in heißen Nächten, als separates Moskitozelt ohne das hitzestauende Außenzelt installierbar sein. Dazu bräuchte es nur je eine Fanglasche an den vier unteren Eckpunkten und mit etwas Kreativität hätte man ein extra Moskitonetz gespart.

Drittens hatten wir uns unter der Lüftung ein mehr an Feuchtigkeitstransport ins Freie vorgestellt. Doch gerade am Innenzelteingang am höchsten Punkt der Innenseite des Außengewebes, sammelt sich das meiste Kondenswasser und staut sich dort bis es tropft. Die Lüftung vom Fußende aufsteigend bis zum vorderen Lüfter, der zwar groß dimensioniert ist, jedoch deutlich tiefer liegt als der höchste Punkt des Zeltes stößt unserem Empfinden nach zu schnell an seine Grenzen.

Der letzte Punkt betrifft das Platzangebot des Innenzeltes im Fußbereich für Personen über 175cm, dieser ist nach unserem Gefühl zu klein oder zu tief bemessen, da am Fußende, sei es mit oder ohne Schlafsack ständiger Kontakt zum Innenzelt besteht und dies bei hohem Feuchtigkeitsvolumen den unteren Schlafsack relevant einnässt. Vor allem bei Daunenprodukten stellen wir uns das lästig vor, aber auch beim Einpacken am frühen Morgen ist das Wissen über die nasse Schlaftüte ärgerlich. Die richtige Wahl haben wir auf jedenfall mit der 3GT Variante getroffen, die jedoch keinen Platz für eine dritte Person im Zelt lässt, wie vom Hersteller beschrieben.

Anfängliche Bedenken, ob wir überall einen ausreichend großen (denn das Zelt misst stattliche 4m in der Länge) und von der Bodenbeschaffenheit heringfreundlichen Zeltplatz finden waren absolut unberechtigt.

Letztlich hatten wir uns von dem Zelt und dem Namen mehr erwartet, wir sind verhalten zufrieden, sehen in den Kritikpunkten aber deutliches Potenzial zur Verbesserung.

Hier haben wir unser Zelt gekauft: Outdoorshop Freiburg