Als wir am nächsten Tag über den Gipfel Dubrovnik erblicken können wir zum ersten Mal auf der Reise Meeresluft atmen, um diese den Massen von Touristen nicht gleich zu opfern, bleibt es bei einem grandiosen Blick auf die festliche Stadt, entlang der Küstenstraße atmen wir feinsten Straßenverkehr. Alle paar Minuten rauscht ein Shuttelbus Richtung Flughafen an uns vorbei. Danach bricht der Verkehr ein. Bei knallender Nachmittagshitze geht es stetig aufwärts, unser Wasser und Essensvorrat ist denkbar knapp, gezwungener Maßen, brausen wir sechs Kilometer vor dem Ziel dreihundert Höhenmeter zum einzigen Mini Market ins Tal um beim erneuten Anstieg all unseren Schweiß zu lassen. Die Warmshower kommt heute Abend aus dem Schlauch mit Blick auf das weite Mittelmeer, unser Zelt haben wir im Hang, auf ebener Fläche, über Marcos Resort aufgestellt. Marco einundsiebzig ist Kroate, lebte lange Zeit in Canada und den USA, bis er nach dem Krieg zurück an die Küste kam um sich auf dem Land seiner Großmutter seine Idee des Lebens zu ermöglichen. Wir teilen Pasta, Erlebnisse und erfahren einiges über die Region, bis drei weitere Radler/innen in der Dämmerung auftauchen, denen der heutige Gegenwind im Gesicht steht. Bruce, Astrid und Jude auf dem Weg von Tasmanien nach England. Die Runde am Tisch wird größer die Themen weiter, ebenso die Erfahrungen. Wir sind mächtig interessiert, lauschen jeder Erzählung, sind die beiden Frauen doch die gleiche Route in der Gegenrichtung gefahren, welche vor uns liegt. Auf dem Weg zum Zelt stolpern wir müde über den Pfad den Hang hinauf, um uns am Morgen beim Frühstück zu sehen und jedem eine gute Reise zu wünschen.
Mikulici (11.+12.05.)
2 Tage und eine Nacht Kroatien