Schon an der Fähre zeigt sich ein neues anderes Bild der Stadt, schippernde Gemüsehändler oder Fischer, die direkt von ihren Booten an den Anlegerpfosten, die Waren nach oben zu den Passagieren abverkaufen. Mangos, Ananas, Fische aller Art. In Dala präsentiert sich der Straßenmarkt, doch der Tag ist nichtmehr jung, die Sonne sitzt uns bereits im Nacken und so passieren wir schnell das bunte Treiben Richtung Westen. Die Straße ist qualitativ gut, an vielen Stellen wird sie von Arbeitertrupps sogar systematisch geflickt. Das sieht man bereits von weitem, wenn dicke Nebelschwaden aus der Ferne aufsteigen, dann lodert dort bereits ein energetisches Feuer unter alten zerbeulten Ölfässern in denen der Teer auf Verarbeitungstemperatur gebracht wird. In drei Schritten entsteht später der Straßenbelag. Erst werden Faustgroße geschlagene Steine im verdichteten Untergrund mit Teer verklebt, dann werden die Lücken mit einer Art Split abgepuffert und letztlich die Fahrdecke verteilt, glattgezogen und durch den passierenden Verkehr verdichtet, fertig! Der Gestank auf einem Bauabschnitt ist atemberaubend und nie ist es möglich genügend Luft für das Passieren in den Lungen zu speichern! Kaum ein Wunder, dass dieser Job von Frauen und Jugendlichen erledigt wird.
Umgeben so weit das Auge reicht, von Reisfeldern und Fischfarmen, die durch den Kanal der links wie rechts entlang der Straße fließt, gespeist werden, war die Option abseits der Straße zu campieren bis einschließlich der Mittagspause, gleich null! Es finden sich später kleine meist zerfallene Bambushütten, doch ein Zeltplatz ist auch bis in die Dämmerung nicht ansatzweise in Sicht. Körperlich ziemlich zerstört, biegen wir mit den Rädern auf einen fußbreiten Pfad ab, der zwei Reisfelder voneinander trennt um die nicht enden wollende Kanallogistik zu überqueren und gelangen nach ca. 500 Metern in eine belebte mit 300 Mönchsschülern, stattliche buddhistische Schule. Zu unserem Glück sind einige der Mönche mit der englischen Sprache nicht unvertraut und es lässt sich zumindest erklären, dass wir einen Platz zum Schlafen suchen und morgen weiterreisen werden. Das Wort „Reisen“ legt in diesem Moment den Schalter um und schon gleich wird das Essen serviert und süße Sirupgetränke gereicht. Kaffee, Tee oder Betelnuss alles steht zur Auswahl und eine Masse an Mönchen um uns herum. Es sind neugierige, fragende Blicke und eine Mimik, die zeigt dass sie amüsiert sind, wie hungrig wir beide sind. Zeit zu Bett zu gehen, frisch geduscht und schon wieder nass geschwitzt bauen wir unser Innenzelt im Freien nahe einer Stupa auf und können es nicht glauben, dass in diesem Moment die Soundanlage eingeschaltet wird und der gesamte Komplex bis hin in ferne Nachbarschaftshäuser mit einer immer wiederkehrenden Versreihe durch die Nacht bis zum Morgen ausdauernd von zwei sich abwechselnden Mönchsstimmen beschallt wird. Selbst Oropax bringen keinen nennenswerten Erfolg, umso erstaunlicher, dass um den kleinen Stupa die Mönchsschüler ihr Bett im Freien beziehen und kurze Zeit später eingeschlafen sind, trotz der Lautstärke und der nicht unerheblichen Anzahl an Moskitos.
Erschöpft aber mit guter Miene sitzen wir am Morgen bei Kaffee und Nudelfrühstück in der Tempelanlage. Es ist noch früh als Leonie zum Abschied nochmal kräftig klingelt und wir zurück auf unsere Hauptroute den Kanal überschieben. Als der Yagon – Pathein – Highway dazustößt und wir an der Weggabelung erstaunt dem Verkaufsgeschick der körbetragenden Frauen an der Bushaltestelle zusehen, die Obst, Wasser, Säfte, Kaffee und Reisgerichte auf ihren Köpfen an die Busfenster balancieren um dann das Geld entgegenzunehmen, wird klar, jetzt steigt das Verkehrsaufkommen bis wir den Irrawaddy kurze Zeit später überbrücken werden und ihm weiter nach Norden folgen. In einer Flussbiegung die gleichwohl Fähranleger als auch Anleger für die Kähne von Handelswaren dient, wird der Blick frei auf ein kleines Stück Leben am großen Strom. Schiffe mit Bambusholz legen gerade an, kleine Privatboote fahren hinüber nach Nyaungdon, eine Frau wäscht ihr Kleidung am Ufer und eine andere geht zurück auf den Sandansaugerkahn inklusive Beiboot, um ihrem Mann bei der Arbeit zu helfen. Sie lässt es sich nicht nehmen, kurz mit uns zu quatschen um uns dann eine Safttüte in die Hand zu drücken. Sie lacht und als der Kahn hinaus auf den Fluss fährt winkt sie beherzt zurück zu uns, die wir im Schatten stehen. Mit einem älteren Herrn, der sein wackliges Fahrrad schwer bepackt die kleine Böschung emporschiebt, setzen wir unsere Fahrt fort.
Es dauert allerdings nicht lange bis uns die Hitze zum Trinken unter einer kleinen Bretterhütte stoppen lässt, an der ein staubiger Weg hinunter in einen Hof führt. Erst rufen und winken ein paar Kinder „Mengelabaa“ hinter den Sträuchern und kichern dann davon, dann kommt eine junge Frau, die uns zu sich hinüberwinkt. Gerade getrunken und mit dem Blick auf die Wasserreserven gehen wir der Einladung nach und finden uns kurze Zeit später bei einem üppigen Mittagsessen in einem kleinen Tempel wider, deren Mönche gerade einen Ausflug unternehmen. Die Küche tischt auf und freut sich an unserem gesunden Hunger, die Kidis wedeln und fächern uns währenddessen frischen Wind zu und kichern nach jedem Wort Englisch, dass ihnen einfällt. Die Atmosphäre ist familiär, die Frauen und Kinder zählen insgesamt fünfzehn und nur ein Mönch ist im Tempel geblieben. Als wir zurück auf die Räder und die Straße deuten, schnellt eine Dame mit Bananen und Mangos aus der Küche hervor. Als wir versuchen das voluminöse Obst zu verpacken stehen alle interessiert daneben, um sich das Gepäck und die Taschen genauer anzusehen, dann geht es weiter mit viel Dank und einer herzlich winkenden Küche und ihren Sprösslingen.
Es ist heiß, das Wasser geht durch uns durch ohne das Leonie je von Erfrischung spricht, zudem sind die langen Nachmittage im Schatten keine wirkliche Erholung und so radeln wir mit Magendarmdysfunktion in den Abend und verstecken uns hinter einer alten Bahnschienentrasse auf einem trockenen Reisfeld.
Hinthada ist zwei Stunden von hier und damit das Gästehaus und ein erholsamer Tag nicht weit, so unserer beider Hoffnung. Halbwegs erholt, im Vergleich zur Nacht bei Tempelgesang, fast wettkampftauglich, rollt es gradlinig nach Hinthada mit kleinen Stopps an morgendlichen Frühstücksständen erreichen wir die geschäftliche Innenstadt. Nach mäßiger Verhandlungskunst und vier verschiedenen Hotels, die das Prädikat „lausige Pensionen“ tragen sollten, die für Fremde 25$/Nacht verlangen, verlassen wir die Stadt mit frischem Trinkwasser und einigen Süßigkeiten vom Marktplatz, um den inneren Frust zu überwinden. Die Straße wird im Anschluss zur Belastbarkeitsprobe für Mensch und Maschine. Wieder ein Nachmittag im Schatten in eigener Brühe in einem leerstehenden Straßenladen oder Restaurant. Die positive Stimmung ist vorsichtig ausgedrückt sehr verhalten, wenn ich meine Reisepartnerin richtig einschätze. Mir macht die Hitze nicht so sehr zu schaffen, solange es ausreichend Wasser zum Trinken gibt leidet meine Stimmung nicht wesentlich unter der Sonne. Doch der Tag und die Nacht sollten noch mehr für uns bereithalten.
Als wir nach viel Staub und wenigen Kurven in einem Dorf einfahren, werden wir zum ersten Mal die burmesische Eisenbahn in ihrer vollen und gemütlichen Pracht von außen bestaunen und ihr hinterherblicken, wie erst sie und dann der gesamte motorisierte Verkehr, Radfahrer und Fußgänger, die mit dicken Balken belegte Brücke überqueren. Einschließlich uns, die wir entzückt und vorsichtig die Drahtesel über das Stahlholzkonstrukt schieben. Da die Sonne bereits die Reisfelder küsst und eine größere Ortschaft meilenweit entfernt ist, sind wir bei den letzten Strahlen der sonst so erbarmungslosen Kugel, gehalten anzuhalten. Die Polizei auf dem Moped will uns nicht recht glauben, dass wir, so versuchen wir den Beamten zu versichern in Myanaung ca. 50 Kilometer von uns, im Gästehaus eine Bleibe finden werden. Ich zeige ihnen die Straßenkarte und Lichtanlage, doch wir setzen unseren Weg nicht alleine, sondern in Begleitung eines Beamten fort. Leonie schnell etwas ungehalten, wirkt gereizt nach der misslungenen Unterkunft und den belastenden Temperaturen. Ich versuche es mit einer „Stopp and Go“ – Taktik, mal Pipi machen, dann etwas trinken, kurz anhalten um sich von etwas zu vergewissern, die Karte checken, Luft pumpen und stetig gute Laune dem Beamten gegenüber verbreiten. Nach einer halben Stunde ist er plötzlich verschwunden wir schalten die Lichtanlage aus, wechseln zu den Stirnlampen und steuern in einen Hof eines Hauses und rufen vorsichtig „Mengelabaa“ um nicht gleich den oder die erste/n zu erschrecken. Ganz entspannt kommt ein junger Mann aus dem Haus, sofort lächelt er und wir fragen nach Wasser, welches im Haus aus der Leitung in unseren Duschsack schießt. Schnell reicht seine Frau Süßigkeiten und bleiben sollen wir natürlich auch bei Ihnen. Wir lehnen schweren Herzens ab, da wir die Situation mit der Polizei die noch vor zehn Minuten hinter uns fuhr nicht einschätzen können und der liebenswürdigen Familie keine Probleme bescheren wollen. Schnell ist der Facebook Account offen und wir werden Freunde, die sich verabschieden in die Nacht und die nach einigen Erdwällen Zuflucht im Mondschatten unter Zuckerpalmen finden. Schnell noch ein paar Steine nach Hunden schmeißen! Voilà!
Zum ersten Mal passieren wir am Morgen einen Ort der groß genug ist, um auf einem der Morgenmärkte einzukaufen und zu frühstücken. Der stationäre Markt ist noch im Halbschlaf da sitzen einige Frauen bereits mit ihren Waren entlang der Straße und breiten diese auf Planen oder Tüchern aus, andere haben ihr Angebot bereits fein strukturiert in einem Korb aufgestellt. Als wir zur Mittagszeit in Myanaung einradeln liegt eine lange Strecke voller Zuckerpalmenplantagen und eine skurrile Erdnussölmühle hinter uns. Die Menschen, stets beschäftigt den Zuckersaft zu ernten, im Flussbett Gras zu schneiden oder Reisfelder zu pflegen, winken uns mit breitem Lachen zu, wenn wir laut „Guten Morgen“ rufen. Am Ortseingang trocknet eine Frau gerade Mangofruchtleder auf dem Dach das sie uns kosten lässt. Dann geht es auf den Markt der gerade Mittagsschlaf hält und so essen wir buntes glibbriges Eis aus Topiakamehl, kaufen kleine Süßigkeiten aus dem Zucker der Palmen und eine spezielle Art Halva, die uns vorzüglich Energie bringt.
Der Platz für eine Nachmittagsrast ist nicht gleich gefunden. Zu steil fällt der Hang zum Irrawaddy hin ab und erst nach ein paar Versuchen finden wir einen kleinen Zugang, der im Schatten liegt. Doch leider ist zum Erholen zu viel Trubel und abermals wechseln wir die Lokation und finden uns später in einer Werft unter Bäumen wieder, wo die Arbeiter in ihren Pausen am kleinen Betelstand ihre Päckchen Betel kaufen. Die Schiffe die hier zusammengeschweist werden sind von großem Ausmaß, genau wie Leonies Schlaf, den sie auf einem Podest lange ausbreitet. Zeit genug um mein ramponiertes Schutzblech zu flicken, was mir unter den Augen der Betelkonsumenten dann auch gelingt. Unser Tag findet sein Ende nach einem kühlen Regenschauer, Abendessen an einer Raststätte und einer ersten Passkontrolle am Checkpoint, auf einem abseits gelegenen Hügel, gleich neben einer zerfallenen Hütte, deren Material wir als Sichtschutz um unser Zelt arrangieren.
Let’s go Pyay! Eine Stadt, die knapp 70 Radkilometer weiter nördlich am Irrawaddy liegt und aus Erzählungen Pagoden, Tempel und reichlich Flair verspricht. Sehr früh sind wir auf den Rädern, trotzdem sitzt bereits eine Gruppe Frauen unten an der Straße, wartend auf eine Mitfahrgelegenheit. Erstaunt verfolgen uns ihre Blicke Richtung Norden, als wir auf ihrer Höhe auf die Straße einbiegen. An der Straßenkreuzung die wir einige Stunden später erreichen, wo es nach Westen hin durch die Berge hinüber zur Küste geht und nach Osten zu unserem Ziel, finden wir einen Ort mit Markt, der uns für eine Weile, auch auf Grund eines Burmesen der gutes englisch spricht, halt machen lässt. Erst jetzt merken wir wie hungrig wir sind, war das Frühstück doch sehr spärlich ausgefallen.
Die Hügel vor Pyay rauben uns dann die letzten Reserven an Energie und als die Sonne Leonie am steilen Hügel in Atemnot bringt, verbringen wir den Nachmittag unter dem Dach der Familie von Wing Khang, die hier eine kleine Raststätte unterhält, welche gleichzeitig ihr zu Hause ist. Wäre der Verkehr nicht so durchdringend laut und ein Platz zum Zelten weniger rumpelig und müllig gewesen, hätten wir die Einladung zu bleiben womöglich angenommen. Doch so entschieden wir uns auf den letzten Metern vor Pyay in den Bergen einen ruhigen Platz auszumachen, was uns kurze Zeit später, nach kurviger Abfahrt hinunter zum Fluss, unmittelbar vor der Brücke in einen Mangobaumgarten drängt. Im Schatten in Sichtweite zum gegenüberliegenden Ufer fallen über Nacht die Mangos von den Bäumen und weiter entfernt donnern die LKWs über die Brücke.
Mit Radtaschen voller Mangos, die wir am Morgen bei Sonnenaufgang aufgelesen hatten passieren auch wir mit einer Gruppe Frühsportrentnern den stets imposanten Fluss, der hier vergleichbar mit dem Rhein, verhältnismäßig stark von Schiffen jeder Größe befahren wird. Die Stadt hält was sie verspricht! Rund um den Shwe San Taw Pagoda füllt man sich prompt im Herzen Myanmars. Über eine kleine Gasse grüßt bereits von weitem ein riesiger sitzender Buddha und unterhalb der auf einer Anhöhe liegenden Tempelanlage bewahrt die Innenstadt mit ihren vielen Teehäusern, indischem, muslimischem und burmesischem Essen ihren Charakter. Drei Tage erstaunt uns die offene und freundliche Atmosphäre an jeder Ecke, früh morgens lebt der Markt und die Essensstände bieten mit den Teeküchen eine große Auswahl an interessanten und bekannten Snacks. Gegen späten Nachmittag und hinein in den Abend kommt das Leben dann erneut in Schwung und am Joghurtstand zwei Blocks weiter, wo gerade die Straße aufgerissen wurde, herrscht reges Treiben!
Es ist eine erholsame Zeit mit den Menschen aus Pyay und den wenigen Reisenden die wir treffen. So reift der Entschluss, am Abend des dritten Tages mit dem Zug die Strecke nach Bagan, welches als Zentrum der historischen Hochkultur in Myanmar galt, abzukürzen, um gleichwohl genügend Zeit für die Wegstrecke weiter Richtung Norden zu sichern. Viel hatten wir vom Zug fahren im Lande noch nicht gehört. Einmal erreichte uns eine Beschreibung: Als Fahrgast fühle man sich wie auf einem Esel auf zu kurzen Beinen! Diese Aussage sollte nur zu genau zutreffen und mit Spektakel im Wagon noch zusätzlich seine Würze verfeinern. Wir folgen also der Anweisung, den Bahnhof ca. Zwei Stunden vor Ankunft des Zuges aufzusuchen, welcher weit außerhalb der Stadt gelegen ist. Denn erst eine Haltestelle vor unsere Haltestelle, wird der Ticketschalter informiert, wie viele Plätze im Zug frei geworden sind und wie viele Fahrscheine er dementsprechend verkaufen kann. Der Kunde hat zudem die Wahl zwischen: Sleeper, First Class, Second Class oder Ordinary welche in der Ausstattung auf dem Boden festgeschraubten hölzernen Parkbänken gleich kommt. Wir entschließen uns für Ordinary! Eine gute Wahl, denn wir haben das Glück einen der selteneren bepolsterten Wagen besteigen zu dürfen. Wir werden zwar etwas ungläubig beschmunzelt als wir uns setzen, aber dann gewöhnt man sich an unseren Anblick und die Lock zieht sanft an in Richtung Bagan. Danach verliert die Fahrt all ihre Jungfräulichkeit und der Ritt hat zeitweise mehr mit einer Art Sprung-Reit-Turnier für Zugreisende zu tun, bei dem die einzelnen Zugabteile sich gegensetzlich von links nach rechts schaukeln und der Durchgang zum folgenden Abteil manchmal nicht mehr sichtbar ist. Zehn Stunden dauert unsere Fahrt durch die Nacht, die die meisten Passagiere auf dem Boden auf ihrem Tuch oder Ersatzlongie verschlafen, während bei jedem Sprung, schlafende Körper kurz abheben und in ihrer entspannten Schlaffheit sicher wieder ihren Platz finden. Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Verkaufskultur bei Busreisenden an Haltestelle? Am frühen Morgen verhält es sich praktisch ähnlich, außer das für die Zeit des stehenden Zugs die lecker duftenden Snacks und Kaffee-Akrobaten durch die Abteile balancieren uns laut ihre Waren anpreisen. Als die Räder mit uns am Bahnsteig stehen, sind wir froh, dass wir in Pyay erholsame Tage hatten und wir mit Ordinary gesprungen sind.
Bagan war natürlich wie Anchor Wat oder die ägyptischen Pyramiden einst Ort einer unvorstellbaren Hochkultur, doch der Ort „New Bagan“ oder „Nyaung U“ hat nichts von der Stimmung, wie Pyay oder Mawlamyine, er kostet zudem 25$ Eintritt pro Person, was das Betreten der weitläufigen Tempelanlagen, die verteilt auf einer Fläche so groß wie Freiburg aus Gestrüpp und Ackerland ragen erlaubt. Zur Zeit der Militärregierung wurde die Vermarktung von der UNESCO offen kritisiert, als es mehr und mehr den Anschein hatte, das Teile der Tempel von unqualifizierten Mönchen stümperhaft restauriert wurden und sich das Areal in eine Art Wall Disney anbahnte zu verwandeln.
Als uns dann am Nachmittag in unserem kleinen Zimmer die Nachricht über den geschlossenen Grenzübergang im Nordwesten erreicht, scheint unsere Rückreise von Myanmar nach Indien wie die Tempelanlagen zu bröckeln. Alle Infos die es zur Grenzschließung gibt sind wage, bis uns die Agentur, die uns die Permission verkauft hatte, das Geld in alten Dollarscheinen zurückgibt gab es irgendwie Hoffnung! Dann ist die Sackgasse plötzlich endgültig, die Stimmung weit hinter Pyay und ein Plan B nicht vorstellbar! Der muss aber her!