Provinz Sichuan

Litang – Shangri-la (31.10. – 09.11.)

 

Zum zweiten Mal, schmeckt die Luft nach parmirischer Höhe, es startet die Periode Herbst-/Wintereinbruch auf tibetischem Hochland. Karges, teils sumpfiges Weideland, eine leicht abfallende, qualitativ hochwertige Straße läuft nach Süden in die ersten Anstiege. Die Berge, die die weite Ebene schützend einfassen, kratzen meist an 4600 Metern. Die Tibeterinnen die hier leben, sind eine stolze Volksgruppe. Groß gewachsene Männer, wie Frauen, mit wachen Augen, langem, tief schwarzem Haar, traditionell schweren, dunkelroten Stoffen, die warm halten am frühen Morgen oder wenn die Sonne abends unter geht. Die freundlichen Gesichtszüge, die durch buddhistisch, gemeinschaftliche Ruhe, von innen heraus zu authentischen Charaktären werden, sind eindrücklich und voller Wärme. Mit den Hüten und den bunten Motorrädern, wirken sie wie freie Piraten, auf dem Dach der Erde.

Erstaunlich gut geht es uns mit der hohen Atmosphäre und dem wenigen Sauerstoffgehalt, die Steigungen sind nach chinesischer Bauart nicht übertrieben, was man von unserem Proviant nicht sagen kann. Langsam erklettern die schweren Räder die erste Kuppe. Mit dem Blick nach vorne reihen sich Skulpa an Skulpa, rechts der Straße liegt ein kleines Kloster und zurückblickend liegt Litang, kaum noch sichtbar, am gegenüberliegenden Rande der durchquerten Ebene. Außer den Tibetern, die meist mit Mopets, Ackermaschinen mit Anhängern, Pickups oder kleinen Sammelbussen unterwegs sind, treffen wir nur selten auf andere Touristen, die in luxuriösen Jeeps oder dem Überlandbus an uns vorbeireisen. Mit ein paar Datteln Mittagessen sausen wir an den Skulpas vorbei ins nächste Tal, in den nächsten Anstieg. Leonie scheint die Datteln bereits verwertet zu haben, sie kämpft mit jedem Meter, bis ihre Vorderradtaschen zusätzlich an meinem Rad befestigt, Platz finden. Es vergeht kaum ein Kilometer da hören wir, wie sich ein schwer beladener LKW den gleichen Anstieg hinaufquält. Unsere Chance, Leo’s erster Versuch sich am Heck des fahrenden LKW sicher zu halten misslingt, zu nervös verpasst man schnell den einen Moment, der Blick und Griff mit gleicher Geschwindigkeit vereint. (Ich korrigiere: es soll an der fehlenden Kraft gelegen haben, mag sein!) Meine Beine legen ein paar Watt drauf, schmerzen für knappe 100 Meter, doch die Energieeinsparung, liftend an der gewaltigen Zugmaschine, steht in keinem Vergleich. Der haltende Arm fühlt sich auf der Kuppe nach fünf Kilometer, fünf Zentimeter länger an, schnell verstecke ich all unser Radgepäck hinter einem Mäuerchen unter Kartonagen und radle der holden tapferen Maid entgegen. Auf halber Strecke fädele ich hinter ihr ein, mit Löwinnenstolz werden die Taschen nicht herausgerückt sondern selbst gefahren, ist doch klar! Genug für heute! Gemeinsam nehmen wir das Gepäck auf und radeln zum Flussufer, welches in der Sonne gleich neben der dünn befahrenen Straße liegt. Das Zelt passt ausgezeichnet auf einen kleinen Platz Wiese. Mit Kraft der Sonne springen wir in den eisigen Bach und genießen unser Abendessen, während es mit abtauchender Sonne schnell kühl um uns wird.

So kühl, dass am Morgen der Dunst der Körper in Eis von der Innenseite der Außenplane auf uns rieselt und die grüne Außenseite im frostigen Blümchenmuster erscheint. Das Frühstück fällt hinein in die Kalorienverbrennungsmaschinen. Glück, dass auf dem ersten Pass der chinesische Fotoclub mit Mittagessen auf ausgebrannte RadlerInnen wartet, der uns zuvor mit interessierten Blicken in SUVs überholt hatte. Gleichsam interessiert verfolgen wir die Zubereitung des Plastikessens. Das hinter einigen Plastikcovern, Reis beinhaltet und später erwärmt mit Hilfe von Chemie und Dosenfisch gegessen wird. Hätten wir hier zum Abendessen angehalten hätte das Blitzlichtgewitter „Starqualität“ gehabt, so vergeht kaum eine Sekunde, ohne das eine der rund zehn super krassen „Spiegelreflex-Kawummen“ Bilder schießen. Im Gegensatz zu Gestern sind wir durch die dünne Luft leicht lediert. Wir hatten mal gehört, dass man je Tausender an Höhe, ein bis zwei Liter mehr pro Tag trinken sollte. Der Konsum liegt weit darunter, weshalb wir an der nächsten Möglichkeit Wasser tanken und in den nächsten Anstieg klettern. Mit unterschwelligen Dauerkopfschmerzen erreichen wir den höchsten Punkt des Tages, sitzen ein paar Minuten für Bananen- und Schokoriegelverzehr ab und nehmen jedes Mal Schwung auf, um durch die Wellentäler der Hochebene nicht zu viel Kraft zu lassen. Die Abfahrt bringt uns zwar zurück auf das Ausgangsniveau des Tages, doch beide Köpfe dröhnen vor Schmerz. Nudelsuppe, Sonnenuntergang und der Blick über den Fluss, auf das gegenüberliegende, im Fels verbackene buddhistische Kloster, sind heilende Ablenkungsmedizin. Genau wie die Tibeter, die kurze Zeit später auf Motorädern eine Herde Yaks an unserem Zelt vorbeilenken und diese durch den Flusslauf zu drei wartenden Mönchen hinüberdrängen.

Am nächsten Morgen, geht es dem Hirn deutlich besser. Mit Polenta startet der Tag. Über der buddhistischen Gebetsstätte und den Gebäuden ringsum, wabert ein Schleier aus Dunst. Leise sind harmonisch, sphärische Klänge zu vernehmen, die mit dem Wind in alle Richtungen wehen. Vor der Einfahrt, die über den Fluss durch traditionelle Häuser, zum Tempel führt, warten acht Motorräder. Auf ihnen Familien mit Kindern, beladen mit Taschen oder Körben, die links und rechts am Rahmen befestigt sind. Respektvoll nähern wir uns und gleich wird freundlich der Weg über die Brücke bedeutet, den wir mit einer Frau, die ihre Kühe vor sich hertreibt queren. Die Musik wird, je näher wir kommen, zu einem zusammenhängenden Summen und mit den Tibeterinnen zu vibrierenden Mantras. Vor dem Eingang spielen Kinder, dazwischen Tibeter, die im Uhrzeigersinn drehende Gebetsrollen passieren, junge Männer vor dem Treppenportal scherzen und lachen. Weiter rechts sitzen junge Frauen und Mütter beim Nudelrupfen und etwas dahinter dampft die Küche den Nebelschleier durch ein Ofenrohr, aber größtenteils durch Fenster und Kücheneingangstür ins Freie. Es köchelt auch vor der Küche in großen Töpfen, die auf brennenden Balken stehen, das Wasser für Yakbuttertee. Alles in gemütlicher und abwartender Ruhe. Genau wie die Stimmung im Innenhof des Tempels, der im Zentrum voll besetzt mit Gläubigen, mit großen Lautsprechern, die mandrische Musik ins Freie trägt. Fahnen wiegen in der Morgenluft auf und ab, Mönche schmunzeln nicht weit von uns einer Gruppe Kinder zu, gleich im Zimmer nebenan, beten Frauen und Männer im Schein von hunderten von Kerzen. Total harmonisiert, sagen wir innerlich vielen Dank und lächeln ebenfalls zum Abschied den ruhenden Gesichtern entgegen.

Disharmonisch wird es erst, als wir im Anstieg nach der Abzweigung in Sangdui, der später einmal auf 4708m steigen soll, merken, wie super steil die Straße in dem vor uns liegenden Tal zu liegen scheint. Der Tag wird einer der anstrengendsten Tage in China werden! Ein zwei Tränen kullern, Gepäck wird umverteilt, Erschöpfungsgrenzen werden passiert, genau wie die Asphalt-/Schotterstaubgrenze der Passstraße, Frustexplosionen werden entladen und ganze Passagen die rollende Masse schiebend gen Scheitelpunkt bewegt. Mehr als fix und fertig wünschen wir uns schlicht und einfach ans Steigungsende, dass wir am späten Nachmittag total beduselt mit Konzentrationsbeschwerden irgendwie wahrnehmen und genießen. Auf dem Weg ins Tal hinter dem Pass, ist alles vergessen! In den letzten Minuten Sonne, stellen wir unser zu Hause auf das Podest einer Hangwiese und genießen das wohltuende warme Licht, mit der Erinnerung an den zerstörenden Anstieg und die atemberaubend schöne Abfahrt durch die enge Schlucht, die geschmückt mit Gebetsfähnchen nun den Blick in ein breites Tal vor uns öffnet.

Nach einer kalten, lauten Nacht, laut, weil wir oberhalb eines Straßencheckpoints das Horn jedes anrauschenden Trucks erwarten, der 200m im Voraus sein Passieren ankündigt, um an der Schranke nicht anhalten zu müssen, wird die Abfahrt ebenfalls schattig frisch, bis wir im Tal die Sonne tanken und am kleinen Dorfladen die Jacken wieder einpacken können. Nach dem Horrorpass des gestrigen Tages ist mehr als nur die Luft raus! Beim Ausloten der Möglichkeiten sind wir einer Meinung, in Xiangcheng der nächsten Stadt, wird in den Bus nach Shangri-La gestiegen. Um ohne Visa- und Highmountainstress die zweite Etappe, den zweiten Monat in China zu genießen. Auf dem Weg nach Xiangcheng atmen wir tibetische Ruhe und stoppen für unser Mittagessen in einem an der Straße liegenden Kloster. Mönche und Einheimische, vertieft in schweigendes Lächeln, gehen im Uhrzeigersinn meditierend die Mühlen rings um das kleine Klostergebäude mit seinen fünf Skulpas stupsen.

Als wir den Busbahnhof der kleinen Stadt erreichen ist klar, der Bus fährt erst am nächsten Morgen. Etwas außerhalb der Stadt richten wir uns auf einem Friedhof unterhalb des buddhistischen Komplexes, der gerade renoviert wird, für eine kurze Nacht ein. Denn laut Auskunft der Ticketstation, ist die Abfahrt bereits um sechs Uhr morgens. Wenn eines in China gilt, dann das sich keiner von campierenden Reisenden gestört fühlt. Stets fragen wir, ob es in Ordnung ist, hier oder dort zu zelten. Nie haben wir das Gefühl, das uns jemand den Platz verwehrt. Bei Sonnenuntergang gesellt sich eine Arbeiterin zu uns ans Zelt, interessiert wie die Fremden das einheimische Gemüse zubereiten und dabei ganz auf Fleisch verzichten. Ganz groß werden die Augen bei der kleinen Küche mit der blauen Flamme. Für den Augenblick taucht die junge Frau mit dem Hut in den Dunst des köchelnden Gemüses, dann muss sie los, der wartende Pickup bringt sie zurück nach Hause.

Es ist dunkel als der Wecker rappelt und das Zelt klamm zusammengelegt im Packsack verschwindet. Alles ist für die Überlandfahrt gerichtet. Nur Lenker und Fahrradständer müssen an der Haltestelle noch demontiert werden, dann kann es losgehen. Am Haltesteig sind die Passagiere fröstelnd am Warten. Hinter uns öffnet ein kleiner Laden, schnell steigt der Umsatz der Besitzerin und die erste Morgenröte erreicht den Gipfelkamm. Zwei große Busse mit viel Platz im Kofferraum fahren samt einer geringen Anzahl an Fahrgästen nach Litang, soviel lässt sich kommunizieren. Als eine Gruppe Kofferträger in den Hinterhof abwandert, folgen auch wir dem Fingerzeig derer, die warme Finger haben und stehen den Moment später vor einem kleinen Bus mit einem Gepäckvolumen eines unbesetzten Kleinwagens. Ein wenig überrascht nimmt der Fahrer den Haufen Radtaschen zur Kenntnis. Leonie zeigt ihm die Tickets, während ich die Räder an die Bordluken schiebe und versuche diese zu öffnen. Mit ölglattem Haar, Zigarette rauchend und seinem Handy, tritt der schlanke Fahrer an uns heran. Klar, hier geht es gleich um den Preis der Räder als Extragepäck. 120元 erscheint auf dem Bildschirm, unsere Gesichter sind kurz überrascht, dann schütteln wir die Köpfe. Mit fordernder Kopfgeste, deutet er auf den Preis, zeigt uns zur Verdeutlichung auch die passenden Scheine. Nö! Nö! Denken wir uns, von Kangding nach Litang waren die Räder frei! Die Diskussion wird hitziger der Preis sinkt auf 100元. Wir machen deutlich das wir nichts für die Räder zahlen werden, da wir sie im Bus zwischen anderen Reisenden, acht Stunden festhalten müssten. Zur ungewohnt hitzigen Debatte am Morgen gesellt sich Zeitdruck und Nervösität! Auf 60元 würden wir uns einlassen. Scheinbar ist der Fahrer bereits zu tiefst verletzt, da er langsam am Rad zu drehen scheint. Auch unsere Gelassenheit schwindet mit jedem Kommunikationsversuch, da der Faden offenbar gerissen ist. Aufbrausend in Frust und Ärger, über in seinen Augen unerhörte RadfahrerInnen, versuchen wir die Situation mit der Hilfe des Ticketschalters zu retten, doch die Gemüter sind so hochfrequent, dass wir nur die bereits erworbenen Tickets zurückerstattet bekommen. Leonie tauscht unter Tränen noch ein paar mächtige Kraftausdrücke aus, dann rumpelt der Bus vom Schotterplatz auf die Straße und ist weg. Fucktiche Tatsache!

Ein bisschen dauert es, bis realistische Alternativen von Leonie bewertet werden können. Die sich in per Anhalter nach Shangri-La, per Rad nach Shangri-La oder per Bus am nächsten Tag nach Shangri-La zusammenfassen lassen. Trost spendet das im Augenblick nicht. Vor allem als ein Dahergelaufener beim Beladen der Räder fragt, ob wir für 600元 nach Shangri-La fahren wollen. Da fällt es uns beiden schwer zu lächeln. Mit frittiertem Teig starten wir pedalierend in den Morgen. Irgendwo auf der Straße wechseln wir Busreisekleidung zu Radlerdress und hoffen, dass uns der nächste LKW samt den Rädern über die nächsten Pässe bringt. Sieben Kilometer später stehen die Räder verzurrt auf der Ladefläche und wir sitzen bei den beiden Truckern in der Fahrerkabine, die deutlich jünger sind als wir, auf dem Weg nach Shangri-La. Der Truck mit ca. 900 Zementsäcken wird zwar zuvor noch von Hand entladen, doch dann geht es hoch hinauf durch die Berge über eine Straße, die an Qualität schlechter nicht sein könnte. Nach 7 Stunden, zwei verbesserten Radverzurrversuchen und 60km kann ich die ineinander springenden Fahrräder mit den Gepäcktaschen, die sich bei jedem Straßenschlagloch, auf der hintersten Ecke der Ladefläche ineinander verkeilen nicht mehr aushalten. Egal! Shangri-La hin oder her, die Räder müssen runter vom Truck und zwar schnell. Ich kassiere zwar verärgerte Blicke von Leonie und den beiden jungen Burschen, die sich ein ordentliches Trinkgeld erhofft hatten, doch was soll‘s! Der letzte hohe Pass ist Luftlinie neun Kilometer entfernt, dass die Straße fast zehn Seitentäler mitnimmt und wir achtzehn Kilometer ohne ausreichend Luft nach O² schnappen, wissen wir erst, als wir bei Dämmerung am Pass schiebend ankommen und uns der Wind den Kies unter den Schuhen wegpustet. An stürmenden Gebetsfahnen rumpeln wir, mal mehr mal weniger, siebenundzwanzig Kilometer hinab ins Tal. Währenddessen wird es dunkel, kalt, es fängt zu unserer Freude zu regnen an, dass Staub als feste Panade zu kleben beginnt. Als wir die ersten Häuser mit Licht erkennen, ist es 20:00 Uhr und kurze Zeit später wärmen wir uns am Feuer und heißem Wasser der beiden Ferseh schauenden Frauen, die uns für 40元 im Gästezimmer übernachten lassen. Tibet ist echt anstrengend, da stimmen wir im einfachen Zimmer mit Heizdecken überein und fallen in tiefen Schlaf.

Auf noch nasser asphaltierter Straße geht es entlang des Bachlaufs stetig bergab. Wir sind gut drauf! Selbst als wir in den nächsten Passanstieg fahren, der wieder auf knappe 3800m führen wird, sind wir wie das Wetter sonnigen Gemüts und bringen die zwanzig Kilometer schnell hinter uns. Es ist eine der letzten großen Herden Yaks, die wir in der kleinen Senke hinter dem Pass in Erinnerung behalten. Groß, zottelig und äußerst schüchtern sind die knuffigen Vierbeiner mit ihrem gewaltigen Kopf und den imposanten Hörnern.

Mit einer spürbaren Vorfreude düsen wir die Serpentinen hinunter ins Tal, wenn alles „glatt“ geht, sind wir morgen am Etappenziel Shangri-La! In Gedanken an – (später weiß ich nicht mehr was so wichtig war), mit dem Rad zu schnell, war die Kurve im Nachhinein schlicht zu eng. Was zur Folge hat, dass es mich mit samt dem Rad bei erheblichem Tempo, „glatt“ auf die harte Straße legt und der einheitliche Block über rauen Asphalt zum Seitenstreifen schmiergelt. Welch ein gutes Gefühl zu spüren, wie viel ein Helm absorbiert, wenn der eigene Kopf auf dem sich schnell nähernden Untergrund unkontrolliert andockt. Der Sinn des Helms, ist seitdem unbestritten! Gerne hätte ich auch an anderen Körperpartien einen Helm getragen. War aber nicht! Weshalb der Trochanter major am Femur (hier fachspezifisch als äußerer Knochenknubbel am Oberschenkel im oberen Drittel beschrieben) punktuell herhalten muss und das Gewebe im Umkreis von 10 cm den Knochen soweit entlastet, dass er nicht abbricht. Das sagt zumindest der integrierte Körperscanner in den ersten 30 Sekunden der Regungslosigkeit, auf den stets verlass ist. Nix kaputt! Allenfalls geprellt! Gerade noch fähig mit gereichter und besorgter Hand aufzustehen, humpelt die beinahe OSH# (Oberschenkelhalsfraktur) von der Straße. Ei, Au-Autsch, uijuijui. Am besten nicht gucken, irgendwie ist Shangri-La gerade wieder weit weg. Langsam bergabrollend ist OK, in die Pedale treten in kleinen Hügeln ist nicht OK. Auf einer Wiese oberhalb grasender Yaks, fünfzig Kilometer vor dem Ort der Sehnsucht rasten wir die letzte Nacht und konsumieren fleißig Arnikaglobulis.

Abgesehen von Bewegungsschmerzen, einem letzten Pass der kein Ende nehmen will und Gegenwind in der Ebene vor Zielankunft, bestaunen wir die mächtigen traditionellen Säulenhäuser am darauf folgenden Tag. Die aus riesigen Stämmen getragene Holzkonstruktion ist verziert, bemalt und über die komplette Fassade offen gestaltet. Wo die gewaltigen Stämme herkommen fragen wir uns, eine Frage die unbeantwortet bleibt. Shangri-La! Geschafft! Es ist früher Nachmittag, bei Tagesanbruch waren wir am Morgen auf den Rädern, um die Visa vor Ort evtl. noch am gleichen Tag zu verlängern. Die Stadt ist groß, im Verhältnis zu den Orten der letzten Tage riesig. Die Altstadt, vor einem Jahr zur Hälfte abgebrannt, ist im Wiederaufbau. Es braucht einige Versuche bis wir im Barley Hostel durch Zufall die gleiche Lokalität wie Clément & Matthieu anlaufen und bei der herzlichen Mutter des Besitzers einchecken. Glücklich über das Gefühl angekommen zu sein, raffen wir die letzte Energie und machen uns auf den Weg der Bürokratie einer Visaverlängerung. Eine Stunde vor Ladenschluss erreichen die notwendigen administrativen Papiere das Büro der Behörde und wir werden zweier Informationen reicher. Die zweimalige Visaverlängerung ist passé, der Bearbeitungsprozess der Verlängerung dauert fünf Werktage. Wir müssen uns einverstanden geben und radeln beratschlagend zurück in die Stadt. Mit sagenhaftem Glück ordern wir super leckeres, fleischfreies Essen mit Yakbuttertee und Tsampa in einem kleinen tibetischen Familienrestaurant. Finden auf dem Rückweg den Stadtbazar und treffen im Hostel auf die beiden Franzosen, die freudig überrascht den Abend mit uns und ihren Tibet-Erlebnisse teilen. Kultur rings um die Altstadt ist Fassade, Souvenirs und ein bisschen Disneyland. Schön und anregend zum Mitmachen ist der Tanzflashmob vor dem in Gold strahlenden Kloster und der größten Gebetsrolle des Planeten Erde. Hier kommt, wie auch in Kangding jedes Alter in Schwung. Uns fehlt es an Energie um in Schwung zu kommen, so verbringen wir die meiste Zeit im kalten Hostel und laden die eigenen Körperakkus auf, die stark gelitten hatten. Am gleichen Tag an dem die französischen Jungs die Stadt für eine mehrtägige Rundtour verlassen, lässt mich mein Magen-Darm-Apparat mal wieder im Stich. Zwei weitere Tage bleiben wir Gäste des Gemeinschaftszimmers und ich im Haupten der Sanitäranlagen.

 

Höhenprofil von Litang nach Shangri-La

Höhenprofil von Litang nach Shangri-La

Chengdu – Litang (23. – 31.10.)

 

Von Philipp

Im für Chengdu typischen Dunst, reichen unsere Pläne kaum weiter als die Sicht es nach Pengshan zulässt, sprich genau einen Tag. Das Ziel liegt nicht ganz dingfest 70km südlich der zunächst nicht enden wollenden Stadt. Am herbeigerückten Horizont, tauchen wie in den PC-Spielen, auch nach einer Stunde geradliniger zügiger Fahrt, ganz selbstverständlich riesige Hochhauskomplexe aus der Ferne heraus, die immens viel Wohnraum und chinesische Baukultur bieten. Stahlbeton ist groß, hoch und gängigste Praxis. Das Ende der Urbanität kündigt sich durch vorplanierte Bauflächen zur Erweiterung und die Reduzierung des Highways von sechs auf eine Spur an. Zack! Dann die Option eines Überlandradweges, leider die falsche Richtung und das OK aus Pengshan, dass ein Zimmer auf dem Campus der UNI bereit steht. Perfekt! Wieder einmal vorzüglich von Leonie über Kontakte eine Bleibe organisiert. Doch zunächst begeistern die vielen grünen Felder, entlang der Straße, die sich links wie rechts am Flussufer präsentieren, alle in ihrer Form mit eigenem Charakter. In den Reihen und dazwischen, überall wird fleißig gegärtnert und der freie Acker bestellt. Kleine Dörfer, Gehöfte und hier wie da Kaschemmen mit Kleinvieh oder borstigen Stinkern. Es wird ehrlicher, brutal grün und ein ganzes Stück fremder als noch in Chengdu, wo Touristen einen Platz haben. Blickkontakt, wenn auch befremdend und aus der Situation heraus verwirrt, sind die ersten Reaktionen, die wir auf ein „Nihao!“ oder wildes winken entgegnet bekommen. Als wir uns Pengshan und damit der Studentenstadt nähern, wendet sich die perplexe Reaktion in zurückhaltende Neugier, die meist im Gelächter ihren Höhepunkt findet. An der Pforte zur University of Pengshan wird nach der Kollegin von Moritz telefoniert. Moritz, der sich gerne seiner Selbst vorgestellt hätte, zu unserem und seinem Bedauern jedoch in Peking festsitzt, da die russische Botschaft seinen Reisepass länger einbehält, hatte noch gehofft all seine Energie in charmantes Liebkosen am Check-In des Terminals für die netten Securitymädchen aufzubringen, um den Flug mit seinem Personalausweis zu ermöglichen. Doch leider blieb es bei dem Versuch, denn als uns die drei Amerikanerinnen Stephanie, Amanda und ? (leider haben wir den Namen vergessen :-/) zu dem Apartment von Moritz begleiten, rollen zwei von Ihnen die Augen und eine wirft ihr Haar mit gekonnter Kopfbewegung zurück hinter ihre Schultern, „Moritz…Yeah, Visas are annoying!“ Die Mädels sind hungrig. Schnell nehmen wir eine Dusche, Zeit zum organisieren des Gepäcks und weiterer Reisegedanken wird auf später verschoben. Gelassen schlendert die Gruppe hinaus auf die belebten Straßen rings um den Komplex UNI, in denen das junge Leben pulsiert und die hiesigen Obst und Snackstände ihre Köstlichkeiten auf den Ladeflächen ihrer Rickshaw anbieten. Zielstrebig steuern wir hinter den Hungrigen in ihr favorisiertes Restaurant und sind begeistert über die Vielfalt der scharfen, leckeren Kost. Wir essen und essen! Selbst als Ungeduld aufkommt, da das Gesprächsthema Urlaubsplanung unserer Gegenüber ihr Ende findet, schmatzen wir weiter und leeren wohlwollend die Teller und Schüsseln. Mit kleinen Snacks in der Hand erreichen wir prallgefüllt die Zimmertür und entscheiden zum Wohle unserer Verdauung auf dem Sportgelände für eine knappe Stunde unsere neu erworbene Frisbee aus Chengdu einzuspielen. Die Scheibe ist auf dem Betonaktivfeld, auf dem neben den Hauptsportarten: Basketball und Badminton auch Inlineskaterinnen ihre ersten schmerzhaften Erfahrungen mit dem harten Untergrund machen, die Exotic pur! Schnell sind wir unser Spielzeug los und widmen uns in voller Konzentration der Verdauungswahrnehmung. Müde nach dem ersten Radreisetag seid Ankunft in Kashgar, ordnen wir eben noch die Taschen und fallen anschließend zu Bett, während zwei Zimmer weiter, drei Amerikanerinnen zum dritten Mal den gleichen Blockbuster auf DVD anschauen.

Am nächsten Morgen, ein Plan kann man es nicht nennen, mehr ein Gefühl oder innerer Wunsch, die tibetische Region auf dem Hochplateau zu besuchen, entschließen wir uns in Richtung Kangding aufzubrechen. Erstes erklärtes Ziel, fünf Tage entfernt, mit dem Wissen um die weit über 4000 Meter hohen Pässe im Land dahinter und der zeitlichen Spanne, die uns bleibt um in Shangri-la unser Visa zu verlängern. Mit ein paar Zeilen und bleiernen Bildern danken wir Moritz, den wir gerne kennengelernt hätten und überreichen der amerikanischen Rezeption den Zimmerschlüssel.

Der dunstige Kessel ist auch in Pengshan Alltag, Sonne scheint es nur in homöopatischer Dosierung zu geben. Über Reisfelder verlassen wir gen Westen die Tiefebene, vorbei an kleinen Gemeinden die sich ganz dem Mandarinen- und Orangenanbau widmen. Die Zeltplatzsuche gestaltet sich im neuen Gelände ungeübt schwierig, mit glücklichem Riecher, stellen wir bei „Dämmerung“ das Zelt in den Hang auf ein nicht bepflanztes Terrassenfeld, weit oberhalb der Landstraße. Buschbohnen mit gerösteten Erdnüssen, mit in Sesamöl gedünstetem Knobi. Dazu Nudels und baumfrische Orangen zum Nachtisch!

Am frühen Morgen: Planänderung! Von Ya‘an dem heutigen Zielort, soll uns der Bus nach Kangding bringen. Geht dieser Plan nicht am selbigen Tag auf, tritt automatisch Plan Spontan in Kraft, welcher ein billiges Hotel vorsieht um am kommenden Tag in die deutlich höher gelegene Stadt im Bus zu brummen. Als wir nach schneller, anstrengender Fahrt in Ya‘an eintreffen, regnet es bereits seit zwei Stunden durch die Klamotten. Der Bus fährt selbstverständlich erst tags drauf, die Fahrräder kosten extra und die günstigen kleinen Gästepensionen weisen uns auf Grund der ihnen fehlenden Lizenz ab. Mit heißer Nudelsuppe unter der Nase prasselt der Regen auf die blecherne Dachkonstruktion der Suppenküche. Planänderung! Mit etwas Nudels und Frust im Bauch radeln wir im Nass der Straße stadtauswärts. Hinein in das Tal der G318, die massiven Ausbau- und Erweiterungsmaßnahmen ausgesetzt ist und gleich zu Beginn, beeindruckend in die Berge steigt. Dieser Verkehr, dieser Dreck! Und die Hänge so steil, das an zelten nicht zu denken ist. Nach zehn Kilometern erreichen wir Duogong. Ein Dorf, das es wohl vor einem Jahr so noch nicht gab. Jedes Haus ist neu! Seitensträßchen, Parkanlage und stets wird erweitert. Ausreichend Fläche ist vorhanden, weshalb wir im Halbdunklen, nicht lange diskutieren sondern direkt den Park ansteuern. Gleich werden wir beäugt, mit einer handvoll Schlafgesten klärt sich, dass wir hier eine Nacht schlummern. Das tun wir auch, aber erst nachdem der Google-Translater mit Hilfe einer Familie in Parknähe ein günstiges Zimmer für die Durchnässten arrangiert und Leonie ihre Füße vollends im heißen Schüsselwasser quellen lässt.

Der nächste Tag: von Oben trocken, von Unten schlammig, matschig. Durch tiefgreifende Bauabschnitte, in denen Kies und Schlamm in breiiger Konsistenz, an Rädern, Taschen und Radlern anhaften, geht es den ganzen Tag stetig bergauf. Das Tal an sich wunderschön, auch die Straße, abgesehen vom zeitlich befristeten Ausbau, kein immenser Störfaktor! Möglichkeiten das Equipment mit einer druckvollen Schlauchdusche zu reinigen ist in jeder kleinen Ortschaft möglich. Doch der neue, über uns schwebende, vierspurige, im Bau befindliche Highway stört die Natur empfindlich ins Mark. Das Projekt entsteht im Rahmen der Kampagne „China goes West!“ Die überbevölkerten Städte an der Ostküste sind dem Kollaps so nahe, das die Chinesen mit attraktiven Schnellstraßen, die brutal durch poröse Berge gerammt und anschließend kilometerlange Flusstäler überbrücken, in die dünner besiedelten Provinzen gelockt werden. (Mehr zu diesem Thema unter: „Mit offenen Karten“ ein geopolitisches Magazin von Arte und Co. zu finden bei Youtube, auch zum besseren Verständnis anderer geopolitischer Fragen.)

Als der Schwerlast- und Personenbeförderungsverkehr abebbt, weil er sich an einer Engpassstelle wieder einmal festgefahren hat, ein LKW Ladung auf der Straße verteilt hat oder Baggerarbeiten Vorrang haben, duschen wir gerade die Räder um diese von Betonresten zu befreien, als uns zwei chinesische RadlerInnen freudig begrüßen. Wir befinden uns, das habe ich noch gar nicht erwähnt, auf der von 96% der chinesischen TourenradlerInnen bevorzugten Strecke, auf dem Weg nach Lhasa in Tibet. Auch die Beiden sind begeistert über den Dreck in jeder Ecke der Klamotte und so teilen wir einige Stunden und eine kleine Rast auf dem gemeinsamen Weg, bis wir am Wegrand kampieren und die Beiden weiter Richtung Hotel radeln.

Am letzten Teilanstieg des nächsten Tages treffen wir die Beiden wieder. Bereits hier quälen sie sich in den Tag, mit dem Wissen, dass etwa zehn 4000er Pässe und knappe 2500 Kilometer auf dem Weg zum Potala auf sie warten. Mit etwas Glück findet Leonie Platz im Rapid Dreiradpickup und ich einen rasanten Lift am Heck eines LKW, sodass wir früher als erwartete auf sonniger Höhe die letzten Meter durch den Tunnel zum Pass radeln. Kangding rückt heute ein großes Stück näher. Staunend und konzentriert fliegen die vielen Kurven, die sich den Berg hinunterwinden an unseren vom Fahrtwind tränenden Augen vorbei. In Luding, der Stadt im Tal, fahren wir zu unserer Freude in die nächste Großbaustelle. Heben, Tragen, Schieben, geschafft. Weiter vorbei am Stausee und nach vergeblichen Mühen für einen per Anhalter Transport für die letzten 25km bergauf, schlafen wir nach einer engagierten Diskussion um den persönlichen Einsatz für einen Hitchhike und der verschwendeten Zeit die uns radelnd deutlich näher an unser Ziel gebracht hätte im Acker hinter dem Dorf, geschützt vom Verkehr hinter einer vier Meter hohen Mauer.

Teils LKW liftend, teils radelnd erreichen wir gegen frühen Mittag Kangding. Gestresste Muskeln und Leonies Nerven werden an den Massagerollen eines öffentlichen Fitnessparks weicher und gelassener. Im Hostel Zhilam, das wir über den kurzen, aber krass steilen Weg durch die Nischen der Häuser mit letzter Puste und trommelndem Puls erklimmen, genießen wir ein kleines Stück tibetisches Flair. Meine Zeit verbringe ich mit Rad- und Taschensäuberung, dann geht‘s zusammen hinunter in die Stadt. Das Busticket nach Litang und Proviant für die nächsten Etappen muss besorgt werden. Auf dem Rückweg der Genuss des großen Stücks Buddhismus in Form des Tempels Nanwu. Zusammen mit Sara ihrer Freundin, den beiden Finninnen, die wir bereits am Grenzübergang getroffen haben und Naomi aus Belgien steigt die Tanzparty auf dem Peoplesquare, wo ca. 100 tänzelnde Stadtbewohner zu schneller asiatischer Musik, die über den großen Platz in Mitten der Stadt vibriert, in synchroner Perfektion Arme, Körper, Hüften und Beine elegant und rhythmisch bewegen. Zu Hause würde man Volkstanzflashmob sagen, hier und in vielen anderen Städten, findet das jeden Abend zu Sonnenuntergang, allgemeine Beliebtheit in allen Altersstufen. Angesteckt von der schwungvoll positiven Stimmung, tänzelt die Gruppe von Suppenküche zu Suppenküche, bis letztlich alle Suppe essen und zufrieden hinauf zum Hostel wandern und der bunt leuchtenden Stadt gute Nacht sagen.

Mit unruhigem Schlaf in den Knochen sitzen wir um neun Uhr morgens im Bus. Taschen und Räder im Gepäckraum gut plaziert, in der Annahme das weitere Gepäckstücke der Mitreisenden eine Fläche selbstsichernder Ladung ergeben. Doch entgegen der Erwartung eines voll besetzten Busses, nehmen wir mit nur 12 weiteren MitfahrerInnen Platz, die jeweils nur leichtes Handgepäck mit in den Bus nehmen. 290km, 8 Stunden Fahrzeit lassen entweder auf eine lange Pause, massive Straßenschäden oder lange Bauabschnitte schließen, so wie wir sie bereits kennengelernt hatten. Es hilft nichts, während die Gedanken kreisen, schließen die Türen und der Fahrer setzt zum Motorstart an. Auf halber Strecke denke ich mir, alles halb so wild, die tibetischen Häuser, Yaks und bunte Gebetsfähnchen, als hätten wir eine Landesgrenze passiert, so sanft wirkt die Gegend. Doch dann ändert sich die Pistenqualität schlagartig! Genauso! Es setzt Schläge, das der Bus jeden Moment von der Straße zu springen scheint. Die Insassen haben Mühe sich in den Sitzen zu halten, Handgepäck rutscht und kullert auf und ab, mit dem Blick zu den Rädern die Stahl auf Stahl aufeinander liegen, setzt es mir ununterbrochen schmerzhafte Hiebe. Ein Ende ist nicht in Sicht! In Gedanken zähle ich bereits die Einzelteile, die wir bei der Ankunft in Litang wohl vorfinden werden! An einer Raststätte mit einer neuen Art Toilette, die einem Kuhstall ähnelt, die mittig eine Fäkalrinne durchzieht, die ständig mäßig durchwässert wird, lässt Position eins oben am Gefälle zwar keine Privatsphäre, da jeder Toilettennutzer den Blick in die offene Kabine wirft, doch alle weiteren Kabinen, keine bietet Blick- oder Sichtschutz, hat den Spaßfaktor, die Quantität wie Qualität des Produzenten an den Positionen vor ihr/ihm zu bewerten und bei Bedarf mit dem eigenen Produkt abzugleichen, was Kabine eins erspart bleibt. Einen Yuan kostet das Erlebnis, das mit dem schnellen Blick auf die Räder, die die Rumpelfahrt gut verkraftet haben zu scheinen, ein großes Stück Erleichterung bringen.

Es ist 17:00 als wir den Busbahnhof in Litang erreichen unter interessierten Blicken die Räder montieren, das Gepäck aufladen und im ehemaligen Potala Inn einchecken. Mit uns sind Naomi und Atsushi aus Japan Gäste im Gemeinschaftszimmer für eine Nacht, die Schnee und Winter in die Stadt bringt. Mit Naomi transferieren wir 100$ in 630元, kurz sind noch japanische Luxustoiletten im Gespräch, dann wird es still und unter der dicken Decke muckelig warm. Die Geburtsstadt des 7. Dalai Lama verlassen wir gleich am nächsten Morgen nach leckerem Frühstück aus Tsampa, Buttermilchtee und Potata Momo. Im Schatten liegt der Frost noch auf den Gräsern, während die Sonne langsam durch den Nebel leuchtet und die Häuser hinter uns kleiner werden.